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Schwarzacher Naturwetzstein

Die Schwarzacher Wetzsteinerzeugung, ältester und einst blühender Industriezweig, reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück.

Der Abbau im Schwarzachtobel erfolgte von Steinbauern, anfänglich mit einfachsten Mitteln und in Schwerstarbeit. 

Schwarzacher Naturwetzsteine waren ein gefragtes Qualitätsprodukt, das bereits Anfang 1800 bis nach Frankreich, den Niederlanden, Preußen und Sachsen verkauft wurde.

Mit der Erfindung des Schleifzirkels durch den Schwarzacher Mühlenbauer Gebhard Dietrich wurde der Erzeugungsprozeß durch das Unternehmen Troll, Hefel & Cie. entscheidend mechanisiert und somit die Produktion wesentlich erhöht. 

Allmählich gewann der Export auch zunehmend an Bedeutung. Im besten Geschäftsjahr 1926/27 wurden 1,62 Millionen Stück Wetzsteine produziert. Neben Österreich, Deutschland, Ungarn, Jugoslawien, Rumänien, Frankreich und Italien fanden die Steine Absatz bis nach Persien, Süd- und Nordamerika sowie Japan. 

Mit der aufkommenden Mechanisierung der Landwirtschaft und der vermehrten Erzeugung von Kunstwetzsteinen ging auch die Bedeutung der Schwarzacher Wetzsteine allmählich zurück.

Der Wetzstein-Hansel über dem Dorfbrunnen erinnert an die "Schlifar" wie die Steinbauer damals genannt wurden, die durch ihr Geschick, Fleiß und Können viel zur gesunden Entwicklung und zum Ansehen der Gemeinde beigetragen haben. 

Der noch spärlich vorhandene Wetzsteinbestand ist ein symbolträchtiges Relikt vergangener Zeit, der auf diese Weise in Ehre gehalten werden soll.

Im Heimathaus am Linzenberg wurde ein Raum als Wetzstein-Dokumentation mit originalen Werzeugen und dem Modell eines Schleifzirkels eingerichtet.